Zuerst möchte ich etwas zu unserem Wohnwagen sagen. Es ist kein
hochgezüchteter Wagen mit allen Finessen, sondern auf unsere Bedürfnisse und
unser Budget abgestimmt. Er hat maximal fünf Schlafplätze, davon zwei als
Etagenbett für Kinder, der Rest muss nach Bedarf umgebaut werden. Wir haben
keine Dusche, kein warmes Wasser und keine Sattelitenantenne auf dem Dach. Uns
war es nur wichtig, bequem irgendwo stehen bleiben zu können und sofort das
nötigste griffbereit zu haben.
Einziger Zusatz ist ein Sonnensegel und Tisch und Stühle.
Bourg-en-Bresse,
Ostern 2001
Gründonnerstag ging es los, Richtung Frankreich über Metz,
Nancy und von hier einmal nicht über die Autobahn Richtung Dijon, sondern via
Nationalstrasse N57 Richtung Besancon. Weiter ging es dann über die N83
Richtung Lyon. Wir hatten uns aber wieder mal in der Zeitplanung gründlich
vertan, da wir mehr Pausen gemacht hatten als vorgesehen. Also schnell bei
Sèllieres die Anschlussstelle Nr.7 auf die Autobahn A39 genutzt und bei der
Tank- und Raststelle Arlay übernachtet. Hier zeigte sich der Vorteil gegenüber
unserem alten Faltcaravan. Anhalten, feststellen und hinten wieder einsteigen.
Am nächsten Morgen haben wir dann gemütlich den Weg nach Bourg-en-Bresse
fortgesetzt. Die Autobahn haben wir an der nächsten Ausfahrt verlassen und
wieder die N83 genutzt.
Der Campingplatz "Municipal" ist direkt über die
Hauptstrasse ins Zentrum zu ereichen. Der Platz ist recht einfach, die
Sanitären Anlagen dürftig, sehr französisch (aber immerhin ohne Plumpsklo).
Das Schwimmbad hatte noch geschlossen (direkt am Platz).
Einkaufsmöglichkeiten gab es direkt vor dem Platz in Form eines
Einkaufszentrums mit angegliedertem Self-Service-Restaurant.
Bourg-en-Bresse selbst hat eine sehenswerte Kirche. Außerdem
haben wir Macon und ein nettes kleines Dorf südlich von Bourg-en-Bresse
besucht. Es
handelt sich um den Ort Perouges.
Er erinnert an die Zeit der Drei Musketiere. Auf der Homepage des Ortes wird
tatsächlich ein Film dieser Art genannt. Wir waren an Ostern dort und waren
angenehm überrascht, wenige Touristen vorzufinden. Keine Reisebusse und
Menschenmengen. Vielleicht ist es im Sommer anders? Zu empfehlen
ist der süße flache Kuchen, "Galette" genannt. Es ist ein einfaches
Rezept, aber in einer kleinen Pause immer zu empfehlen. Er wird in jeder
Gaststätte des kleinen Dorfes angeboten.
Auf der Homepage des Ortes ist für
Interessierte das Rezept zu finden. Die
Stadt Mâcon an der Saone hat ebenfalls einen mittelalterlichen Kern und einen
hübschen Park auf der Anhöhe im Ortskern. Dort steht ein Karussell und für
ein paar kleine Münzen dürfen Kinder ihre Runden zur Musik drehen. Zu
bedenken ist übrigens, dass man sich in der Mitte Frankreichs befindet. Zwar
versprüht der Ort schon mediterranes Flair, dennoch macht man hier noch eine
ausgedehnte Mittagspause, ganz anders als in den Zentren des Tourismus am
Mittelmeer. Wer mittags ein Cafe sucht, muss schon etwas Glück haben. Am Ufer
der Saone gibt's aber ein paar Cafes und Parkplätze, auch für Womo-Fahrer. zurück
Camping Las Palmeras / Tarragona, Sommer
2001
Unser erster richtiger Urlaub mit Wohnwagen sollte eine ganz
runde Sache werden. Daher fingen die Planungen schon kurz nach Ostern an. Als
erstes wollten wir eine neue Strecke in den Süden probieren.
Nicht durchs Rhonetal, sondern über Clermont-Ferrand und durch das
Zentralmassiv. Im nachhinein ist die Strecke für Gespannfahrer nicht zu
empfehlen. Man spart zwar einiges an Autobahnmaut ab Clermont-Ferrand, doch der
Streckenverlauf durch das Zentralmassiv fordert einiges von der Zugmaschine. Es
geht ständig steil Berg auf und Berg ab. Hinzu kommt noch, dass man erst mal
von Dijon über Landstraße nach Westen fahren muss um zur A75/ E11 zu kommen.
Mit einigen zwar schönen aber zeitraubenden Serpentinen geht es durch Millau.
In Spanien angekommen wollten wir auch dort Maut sparen, ließen
den Gedanken aber ab Vidrenes (AS 9 an der A7 / E15) sausen.
Wir
bemerkten zu spät, das die Spanier ihre Straßen neu benannt hatten und unser
Kartenwerk, obwohl erst vor drei Jahren erstanden, unterhalb der Nationalstraßen etwas Verwirrung stiftete. Um Barcelona herum bis Torredembarra
blieben wir auf der Autobahn. Zuerst ging es auf eine Campingplatz südlich von
Altafulla, den Tamarit-Park. Leider war dort der Strand "verschwunden". Von
unserem letzten Aufenthalt dort waren wir mit einiger Vorfreude dorthin
gereist. Aber nach einigen Tagen hatten wir den Kieselstein-Strand satt. Wir
verließen Tamarit und fuhren Richtung Tarragona zum Campingplatz Las Palmers.
Der Platz liegt am nördlichen Ende des Platja Llarga von
Tarragona und geht in einen weitläufigen Pinienwald über. Er ist sehr schmal,
da er von der Bahnlinie an der Küste begrenzt wird.
Die Plätze direkt an der Bahn sind auch etwas laut, doch ist der Platz immer
noch groß genug, um einen anständigen Platz zu bekommen. Da der Platz sehr
gestreckt ist, befindet sich kaum ein Stellplatz weiter als 100m vom Strand
entfernt.
Einen Tagesausflug nach Barcelona mit der Bahn von Torredembarra
aus hatten wir uns noch vorgenommen. An einem etwas bedeckten Tag war es dann
soweit. In Torredembarra trafen wir uns mit meinem Bruder und seiner Freundin
Die Bahnfahrt war angenehm, die Wagen alle klimatisiert.
Vom Bahnhof mit der U-Bahn zur Plaza de Cataluna von dort haben wir die Rambla abgeschritten, durch die Markthalle, auf der
Richtung Meer rechten Seite, bis runter zum Wasser
zur Säule von Christoph Kolumbus. Dann haben wir das Aquarium besucht. Sehr
schön gemacht und auch für Kinder gibt es allerhand zu entdecken. Auch unserer
Kleinen wurde es nicht langweilig. Auf dem Rückweg sind wir durch das Barrio Gotico
zur Kathedrale gekommen. Dort war allerhand los, mit Musik und den
üblichen Gauklern.
Hier wurden dann noch die obligatorischen Ansichtskarten erworben und ein Eis
verzehrt, bevor es wieder Richtung Torredembarra ging.
Camping
Club La Pesqu'île / Port Barcarés (F), Sommer 2002
Wieder einmal wollten wir eine andere Gegend des Mittelmeerraums
besuchen. Diesmal sollte es das Gebiet um Perpignan, nördlich der Pyrenäen
sein. Sonne und Strand sollten schon dabei sein, aber auch eine neue Stadt. Der
ausgesuchte Campingplatz versprach etwas ruhiger als die meisten Plätze am
Mittelmeer zu sein, liegt er doch gut einen Kilometer Luftlinie vom Strand
entfernt.
Im großen und ganzen war er auch sehr ruhig! Doch leider wollte man uns trotz
Reservierung zuerst auf diesem Teil des Platzes unterbringen! Meiner Frau blieb
die Luft weg und mir muss der Kopf vor aufwallender Wut und Scham rot geleuchtet
haben.
Nach zwei Tagen konnten wir auf einen besseren Platz, ansonsten
wären wir wohl weiter gezogen! Der neue Standplatz lag angenehm unter Kiefern
und weit genug von allen Lärmquellen entfernt.
Die Umgebung des Campingplatzes war etwas trostlos. Ein paar
Ferienhäuser, sonst nichts. Ohne Auto lief nichts, kein baden im Meer, kein
abendliches flanieren auf der Strandpromenade, einfach nichts.
Nur die Kinder hatten ihren Spaß mit dem Schwimmbad und dem Animationsprogramm
für Kleine am Vormittag. Dann war da noch der kleine Junge der uns Französisch
beibringen wollte! Er redete ohne Bedenken drauf los und wir kamen gar nicht mit
blättern im Langenscheidt nach. Er aber hatte Geduld und wollte auch immer den
korrekten deutschen Begriff wissen. Am nächsten Morgen stand er wieder vorm
Zelt und ratterte alle am Vortag gelernten Wörter herunter.
An Ausflügen haben wir nur einen geschafft. Zu anstrengend und
langweilig für Kinder. Hier ein paar Fotos von Perpignan. Kleiner Tipp beim
suchen der Parkhauseinfahrten:
Das jeweilige Hinweisschild steht unmittelbar vor der Einfahrt, man ist während
des Entdeckens und Lesens schon daran vorbei gefahren.
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