Bernkastel-KuesIrgendwie hatten wir diesen Faltcaravan in der Familie zugeschustert bekommen und nun wollten wir ihn unbedingt ausprobieren. Bisher hatten wir uns Appartements am Mittelmeer gemietet oder eine Pauschalreise im Reisebüro erstanden. Nun also sollte ein Trip mit dem fahrbaren Zelt an die Mosel gehen. Nicht soweit von zu Hause entfernt, man weiß ja nie! Es zeigte sich bald, dass man seinen ganzen Hausrat mitführen muss, will man einigermaßen bequem in freier Natur überleben. Es passt zwar viel Gepäck auf den Faltcaravan, doch war das Beladen sehr unbequem, da man alles festzurren und am Campingplatz wieder abladen musste. Der Aufenthalt über das Pfingstwochenende sollte ein Test werden. Dazu kam dann auch die Sorge, es könnte alles mögliche während der Fahrt vom Anhänger purzeln. Trotz aller Bemühungen, alles sicher zu verstauen, wurden wir dieses Gefühl des Unbehagens nicht los. Allein die Vorstellung einer Massenkarambolage, wegen eines auf die Straße gepurzelten Gepäckstückes zu verschulden, hat uns bei dieser ersten Tour einige Nerven gekostet. Endlich angekommen, merkten wir bald, das dass errichten des Vorzeltes
noch
am kompliziertesten war. Ohne Hilfe eines Niederländers hätte es sicher ein Fiasko
gegeben. Das verlängerte Wochenende sollte sich aber beim ersten Urlaub
auszahlen. Valras-PlageHier haben wir uns drei Wochen die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Der Platz "Camping du Bord de Mer" war insgesamt in Ordnung. Es fehlt nur an einem Schwimmbad. Na ja, wird sich der ein der andere denken. Was soll man am Meer mit einem Pool? Unsere Kinder hätten aber ab und an lieber im Pool rumgetollt als immer nur im Salzwasser Schwimmerfahrung zu sammeln! Auch war es abends immer lange sehr geräuschvoll. Für Erwachsene leicht zu ertragen, aber die Kleinen waren spätestens um 2400 Uhr platt und wollten ihre Ruhe. Leider ging es aber mit der Platzdisco grundsätzlich bis 0100 Uhr nonstop durch. Ein kleines Missgeschick ist uns auch widerfahren. An einem etwas verhangenen
Tag machten wir uns auf, Beziers zu erkunden und auf dem Rückweg im Supermarkt
einzukaufen. Als wir nachmittags wieder auf unserem Platz ankamen, hatte es ein
normales Mittelmeergewitter gegeben. Unser Vorzelt war etwas lädiert und alles
stand unter Wasser. Aber auch hier haben uns ein paar Camper beim Wiederaufbau
geholfen. Unser Vorzelt benötige aber zu Hause ein paar neue Streben. Und das
war das wirklich katastrophale Nachspiel des Gewitters. Wir wussten nämlich
nichts über unser Equipment, außer den Namen des Faltcaravans. Zum Schluss
hatten wir mehrere
Ersatzstangen, nur wollte keine so richtig passen. Das
Vorzelt blieb dann auch meist zu Hause, das Sonnensegel, immerhin fasst so breit
und lang wie das Vorzelt, musste nun ausreichen.
El Vendrell
Leider sind uns hier die Bilder abhanden gekommen. Aber der vom Platz gibt's noch eine Gesamtansicht. Hier gab's dann auch das in Valras-Plage vermisste Schwimmbad. Der Platz hat uns ganz gut gefallen. Hygienisch war er einwandfrei, da die Reinemachefrauen rund um die Uhr vor Ort waren und ihren jeweiligen Bereich wie Spürhunde absicherten. Bei der Anreise zeigte sich ein Nachteil, der uns in Südfrankreich noch nicht so sehr auffiel. Mit Anhänger ist man doch ein gutes Stück langsamer, als nur mit Pkw. Zwar schneller als ein Wohnwagen, doch Reisende mit Wohnwagen haben es beim Übernachten wesentlich einfacher als Besitzer eines Faltcaravans. Diesen müsste man ganz entladen um ihn als Bett zu nutzen. Auf einem Rastplatz an der Autobahn kaum auszudenken! Unsere Kinder machten eine längere Pause notwendig, die wir diesmal in einem Formula1 Hotel in Autobahnnähe verbrachten. Doch schon im nächsten Jahr sollte das nicht mehr der Fall sein, da man dort bei vier Personen schon zwei Zimmer mieten muss! Das wäre uns dann zu teuer...zurück nach El Vendrell... Um zum Strand zu kommen musste man nur durch die Häuserzeile, die Promenade zog sich vom Campingplatz bis zum Badeort Coma-ruga. In der anderen Richtung gibt es einen besonderen Hähnchengrill-Imbiss. Er liegt im Ort Altafulla, direkt an der alten N-340, an einer Kreuzung mit Ampel. Das besondere ist, dass man praktisch im freien sitzt, früher nur mit den Fingern aß, die Karte nur auf Catalan und Spanisch zu haben war und der Lkw-Verkehr in 10m an einem vorbei sauste. Das hat sich alles geändert, vor allem seit es die neue Umgehungsstraße von Torredembarra Richtung Tarragona gibt. Mittlerweile kann man seine Bestellung sogar bei einem Kellner abgeben und muss nicht mehr am Fenster erklären, was man bestellen möchte.
Mit Mucki in HollandEs sollten ein paar Tage extra Ferien werden. Der Urlaub war schon vorbei, der Faltcaravan eigentlich schon eingemottet, aber der Wetterbericht für das letzte Wochenende im August war einfach zu verlockend. Also schnell mit meinem Bruder verabredet, ein Wochenende in der Nähe von Renesse zu verbringen. Freitag Nachmittag ging es los, über Lüttich nach Antwerpen und dann über Middelburg, den Osterscheldedam, auf einen Campingplatz nach Renesse. Aber auch nur fast! Denn dort wollte man auf keinem Platz Wochenend-Touristen aufnehmen. Wir fanden dann einen Platz im Inneren der Halbinsel, Camping t' Hoge Zand, in keinem Campingführer verzeichnet, aber mit allem nötigen "Comfort" für einen Kurzaufenthalt. Die Sanitäranlagen waren in Containern untergebracht und die "Brötchen" musste man zu Fuß im Ort erstehen, etwa 500m neben dem Platz. Doch störte uns das nicht. Die meiste Zeit verbrachten wir sowieso am Strand von Renesse. Dort gibt es am Ortsende einen großen Parkplatz direkt hinter den Dünen. Obwohl das Wetter wie versprochen pure Sonne bot, war der Wind am späten Nachmittag schon etwas kühl. Doch machte sich das nur direkt am Wasser bemerkbar. Das Wochenende war eine runde Sache, am Abend gab's noch ein Schlückchen in der rustikalen Platzkneipe. Sonntags waren wir gegen Abend wieder zu Hause.
Da meine Schwiegereltern auch mal gerne nach Spanien wollten, bisher aber die Entfernung gescheut haben, nahmen wir sie im Sommer 2000 mit auf die Reise. Sie in einem Wohnmobil und wir mit unserem Faltcaravan. Über jede Menge Nationalstraßen und einer Übernachtung, wir im Formel 1 in Bollène und sie mit unserem Sohn im Womo. Der Platz sorgte für eine rundherum gelungene Reise. Schnell am Strand, saubere und genügend Sanitäre Anlagen und ein feiner Pool mit Liegewiese. Der Mittagshitze sind die Schwiegereltern immer in den Schatten des Stellplatzes entflohen. Am Abend konnte man einen schönen Spaziergang am Strand machen. Nach Tarragona oder Torredembarra gelangt man in wenigen Minuten. Nur die Zufahrtsstraße könnte stabiler und vertrauenerweckender ausgebaut werden. Bei Gegenverkehr sollte man nicht auf den abbröckelnden Rabatt fahren. Der Graben am Wegrand ist ziemlich tief und der "Feldweg" bröckelt am Rand in diesen Graben ab. Insgesamt war es ein erholsamer Urlaub, da wir unsere Kinder auch mal abends in der Obhut der Schwiegereltern lassen konnten. Es war der letzte Urlaub mit dem Faltcaravan, doch wusste dies zu diesem Zeitpunkt noch keiner von uns. Wir wussten nur, dass wir uns langsam was einfallen lassen mussten, wollten wir weiterhin im Urlaub campen. Denn mit zwei großen Kindern wurde der Faltcaravan langsam zu eng. Unser Vorzelt hatten wir ja leider bei einem Gewitter in Valras Plage eingebüßt, so mussten wir immer zu viert im Faltcaravan schlafen, drei im Bett und einer auf der Luftmatratze. Doch für drei wurde das Bett langsam zu schmal. Und zwei Luftmatratzen ? Man hätte ab dem Eingang schweben müssen!
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